Umweltmanagement

Umweltteam Grüner Gockel
Bildrechte Pfarramt Gräfensteinberg

„Grünen Gockel“ verliehen im Oktober 2011

Auszeichnung der Landeskirche für Gräfensteinberg

GRÄFENSTEINBERG (hk) – Die evangelisch-lutherische Kirchenge­meinde ist „grüner und bunter“ ge­worden. Als erste Kirchengemeinde im Dekanat 

Gunzenhausen leistet sie einen Beitrag für eine kontinuierliche Verbesserung der Umwelt.

Die Lan­deskirche hat den Gräfensteinbergern deshalb den „Grünen Gockel“ verlie­hen.
Die Plakette ist bereits sichtbar am Kirchturm der St.-Martin-Kirche an­gebracht worden. Im Rahmen eines Gottesdienstes fand die Urkunden­überreichung statt, zu der Pfarrer Matthias Knoch neben Dekan Klaus Mendel, 2. Bürgermeister Walter Feuchtenberger, Bürgermeister Fritz Walter (Absberg) und den Mitgliedern des Gräfensteinberger Kirchenvor­stands auch Vertreter des Gunzenhäu­ser Dekanatsausschusses begrüßen konnte.
In der Predigt zollte Dekan Mendel der Kirchengemeinde höchste Aner­kennung und Lob für die Teilnahme am Wettbewerb.

An dem Umweltmanage­ment haben sich bisher 75 Kirchenge­meinden bayernweit beteiligt. 19 Kir­chengemeinden wurden bisher zertifi­ziert. Mendel wörtlich: „Die Gräfenstein­berger können stolz sein auf das Er­reichte und geben anderen Kirchenge­meinden und auch der Bevölkerung ein Beispiel, wie man zukünftig mit der Schöpfung Gottes in Städten, Gemeinden und im eigenen Haus umgehen könne und sollte.“ Auch Feuchtenberger lobte die Ver­antwortlichen, denn sie hätten mit Mut und Entschlossenheit dem Thema Um­welt viel Zeit gewidmet. Der Gottes­dienst wurde von Organist Leonard Klimke, dem Posaunenchor und dem Chor „in takt“ musikalisch ausgestal­tet.

Im Anschluss an den Gottesdienst erstattete das Umweltteam der Kir­chengemeinde einen umfassenden Be­richt über die von ihnen durchgeführ­ten Tätigkeiten.

In 35 Sitzungen wurde über Einsparungen bei Heizung, Strom, Wasser und Abfall beraten.
Energieträger für die Heizung sind Öl für das Ge­meindehaus, Strom in den Kirchen in Gräfensteinberg und in Brombach und die alte Schule. Der größte Stromver­braucher ist der Kindergarten, gefolgt von der Kirche, dem Gemeindesaal und der alten Schule. Größter Wasserver­braucher ist der Friedhof. Für das Sammeln und Entsorgen des Abfalls an Biomüll, Restmüll, Wertstoffen und Pa­pier sind genügend geeignete und di­mensionierte Abfallbehälter vorhan­den, die in regelmäßigen Abständen von einer Entsorgungsfirma geleert werden. Dabei ist festzustellen, dass das Bewusstsein der Mitarbeiter und Besucher für Mülltrennung ausgeprägt ist.

Mit der Einführung des Umwelt­managementsystems ist sich das Um­weltteam bewusst, sich noch mehr für die Schöpfung Gottes einzusetzen. Ziel ist es, zur kontinuierlichen Verbes­serung der Umweltaktivitäten der Kirchengemeinde beizutragen und da­bei alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter einzubinden.

Pfarrer Mat­thias Knoch bedankte sich bei dem Umweltteam um Karl Traub, Annette Walter, Marion Fox, Hermann Witzle­ben, Andreas Betz und Willi Schmidt für die Umsetzung der Gedanken. Ei­nen weiteren bildlichen Beitrag leiste­te die Gräfensteinbergerin Karin Doh­nal. Die Hobbykünstlerin fertigte sie­ben Aquarelle, die von der Schöpfung Gottes künden. Die Bilder sind in einer Dauerausstellung im Gemeindesaal zu sehen.

Quelle: Altmühl-Bote 27.Oktober 2011

 

Rezertifizierung im März 2024

Nach der Prüfung durch den kirchlichen Umweltrevisor Helmut Taubmann hat die Kirchengemeinde Gräfensteinberg im März 2024 die Rezertifizierung zum „Grünen Gockel“ für ihr “ umweltgerechtes Handeln und dabei die kontinuierliche Verbesserung ihrer Umweltleistungen“ bekommen.

Die Verlängerung ist gültig bis zum 01.01.2028.

„Besonders hervorzuheben ist die Umsetzung der Regenwasserzisterne am Friedhof. Diese befüllt ohne zusätzliche Pumpe die Regenwasserbehälter, aus denen dann das Gießwasser entnommen werden kann.

Bei der Gebäudebegehung bestätigte sich der positive Eindruck aus der Prüfung der Dokumente.“

Informationen im Rahmen des Umweltmanagements „Grüner Gockel“
Heizungspumpen – Energiefresser

Der heimliche Energiefresser im Heizungskeller
Man hört sie nicht, man sieht sie nicht, und doch wird im Heizungskeller nach Berechnungen des Bundesministeriums für Umwelt und Naturschutz meist mehr elektrische Energie benötigt, als Kühlschrank und Waschmaschine zusammen verbrauchen.

Der heimliche Energiefresser im Heizungskeller ist die Umwälzpumpe. Sie befördert das warme Heizungswasser vom Kessel zu den einzelnen Heizkörpern. Weil die Drehzahl dieser Pumpe nicht dem tatsächlichen Bedarf angepasst werden kann, sie falsch eingestellt oder einfach überdimensioniert ist, nimmt jede Pumpe im Durchschnitt mehr als 50 Watt elektrischer Leistung auf. Egal ob Sommer oder Winter, ob warmes oder kaltes Wetter herrscht, die alten Pumpen arbeiten immer mit Hochdruck, obwohl eine viel kleinere Leistung ausreichen würde. Diese alten Energiefresser verursachen deshalb teilweise Energiekosten von weit über 100 Euro pro Jahr.

Für Ein- und Zweifamilienhäuser reichen aber schon ca. 15 Watt aus, um alle Heizkörper ausreichend mit warmem Wasser zu versorgen. Dafür ist nach dem heutigen Stand etwa mit Energiekosten zwischen 15 und 40 Euro pro Jahr zu rechnen. Das bedeutet, dass pro Jahr gut 100 Euro an Stromkosten eingespart werden können, wenn eine neue energieeffiziente Umwälzpumpe installiert und ein hydraulischer Abgleich der Heizungsanlage vorgenommen wird. Die Kosten für einen solchen Austausch beginnen bei ungefähr 300 Euro. Damit macht sich diese Investition nach rund drei bis vier Jahren bezahlt.

Hochgerechnet auf ganz Deutschland, wo noch ca. 25 Millionen alte unwirtschaftliche Pumpen arbeiten, bedeutet das eine Energie-verschwendung von ungefähr einer Milliarde Kilowattstunden. Genug Energie, um 250000 Vier-Personen-Haushalte ein ganzes Jahr lang mit Strom zu versorgen.

Weitere Informationen gibt Ihnen gerne das Team vom Grünen Gockel oder Ihr Heizungsbauer.

P.S. Auch unsere Kirchengemeinde hat schon längst reagiert und die alten Umwälzpumpen aus dem Kindergarten und Gemeindesaal durch neue energieeffiziente Pumpen ersetzt. Auch dadurch ist es uns gelungen, den Stromverbrauch weiter zu reduzieren.

Das Team vom Grünen Gockel

Wald in Not

 

 

Extreme Dürre, Borkenkäferbefall, Waldbrände und Stürme. Der deutsche Wald ist in Not.

Das zeigen die massiven Schäden, die die letzten beiden Jahre dem Baumbestand in Deutschland zugefügt haben. Wald- und Forstverbände schätzen die finanziellen Verluste auf mehr als 2 Mrd. Euro. Und sie fordern massive staatliche Unterstützung zur Schadensbeseitigung und zur Aufforstung. 
Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hatte die Verbände deshalb zu einem Gespräch eingeladen, um Schäden und Hilfen abzuschätzen und die Unterstützung zu koordinieren. Die vorläufigen Ergebnisse der Diskussion erläuterte die Ministerin vor der Presse in Berlin. 

Im vergangenen Jahr seien durch Stürme, Dürre, Brände und Borkenkäferbefall mehr als 110.000 Hektar Wald verloren gegangen, so die Ministerin.
Das entspricht etwa der Fläche von Berlin und Potsdam. „Wer in Deutschland unterwegs ist in den Wäldern, sieht Dramatisches“, sagte sie. „Uns fehlen über 100.000 Hektar, die einfach weg sind.“

 

ES GIBT SCHON GELD FÜR DEN WALD

Der Waldgipfel findet am am 25. September statt. Die Waldverbände hatten die Kosten für die Aufarbeitung der durch die Trockenheit entstandenen Schäden im deutschen Wald bereits am Mittwoch bei einer eigenen Pressekonferenz auf mehr als zwei Mrd. Euro geschätzt und „zügige politische Entscheidungen für staatliche Hilfen und eine unbürokratische Umsetzung“ gefordert.

HISTORISCH HOHE SCHÄDEN, LAUBBÄUME BETROFFEN
Allein durch Brände ging 2018 eine Fläche von 3.300 Fußballfeldern verloren. Mancherorts war die Arbeit von Generationen binnen kurzer Zeit vernichtet worden.
Fachleute erwarten für 2019 sogar noch eine größere Menge Schadholz, da auch dieser Sommer viel zu trocken und heiß war.
Bisher waren hauptsächlich die Fichtenbestände betroffen. Nun ist jedoch erkennbar, dass nicht nur die Nadelbäume von der extremen Witterung geschädigt sind. Mittlerweile weisen auch Laubbäume gravierende Schäden auf. So sind derzeit bei der Rotbuche vielerorts Absterbeprozesse zu beobachten. Auch bei anderen Laubbaumarten zeichnen sich offenbar diese schleichenden Schädigungen ab. Nach Einschätzung Klöckners sind die Wälder damit in Gänze und in allen Regionen betroffen und benötigen schnelle Hilfe.

 

WÄLDER SIND ENTSCHEIDEND FÜR KLIMASCHUTZ

Wälder sind nach Klöckners Einschätzung unverzichtbar für den Klimaschutz. Aber: Sie sichern auch Einkommen und Arbeit in den ländlichen Räumen, und liefern den nachhaltig verfügbaren und klimafreundlichen Roh-, Bau-, Werkstoff sowie Energieträger Holz. Außerdem dienen die Wälder der Erholung der Bevölkerung und sind wichtig für die Biodiversität.
Diese Funktionen können die Wälder jedoch nur erfüllen, wenn ihnen in Not geholfen wird. Die Bundesministerin steht deshalb mit den Bundesländern in einem engen Austausch darüber, wie die Hilfe für betroffene Waldeigentümer verstärkt werden kann. Bereits im vorigen Jahr waren auf die Initiative von Klöckner hin neue Fördermaßnahmen in der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) auf den Weg gebracht worden, um Schäden in den Wäldern zu bewältigen.
Der Bundestag stellte außerdem zweckgebunden für fünf Jahre zusätzlich 25 Millionen Euro bereit. Dieses Geld verstärkt die bereits bestehenden GAK- Mittel, die etwa 30 Millionen Euro pro Jahr betragen.

ES GIBT SCHON GELD FÜR DEN WALD
Im Regierungsentwurf zum Haushalt 2020 ist zudem vorgesehen, die zweckgebundenen Mittel zur Bewältigung von Extremwetterfolgen im Wald in der GAK von derzeit 5 auf 10 Millionen Euro im Jahr zu verdoppeln. Dazu kommen steuerliche Erleichterungen für betroffene Waldeigentümer.
Seit 2013 gibt es mit dem Waldklimafonds zudem ein wichtiges Bundesprogramm zugunsten des Waldes mit jährlich rund 20 Millionen Euro. Ab 2019 sind es rund 25 Millionen Euro. Auch über den Waldklimafonds wurden seit 2013 zahlreiche Projekte gefördert, die dazu beitragen, die Wälder an den Klimawandel anzupassen.

 

LANGFRISTIG DENKEN UND PLANEN

Kurzfristige Hilfen sind zwar wichtig – jedoch fordert die Ministerin dazu auf, langfristig zu denken. Das Ökosystem Wald müsse verstärkt an die Herausforderungen, die mit dem Klimawandel einhergehen, angepasst werden. Dies gehe jedoch nicht von heute auf morgen, sagte Klöckner.
Wichtige Maßnahmen, um die künftigen Anforderungen zu bewältigen, sind, neue trockenheitstolerantere Baumarten zu finden und zu pflanzen, die Wasserspeicherfähigkeit der Waldböden zu verbessern, aber auch Baumarten mit unterschiedlichen Ansprüchen und Eigenschaften zu mischen.
Dazu kommt die Aufgabe Waldzustand, Schadensrisiko und Schädlingssituation zu analysieren (Monitoring) und nicht zuletzt die Waldhygiene deutlich zu intensivieren – wie etwa die rasche Beseitigung von Brutmaterial für Schaderreger. Mit Material vom Bundeslandwirtschaftsministerium

 

GROSS ANGELEGTES AUFFORSTUNGSPROGRAMM

Angesichts der sehr ernsten Lage sprach sich die Bundesministerin für ein groß angelegtes, nachhaltiges Aufforstungsprogramm mit standortangepassten Bäumen für robuste Mischwälder aus. Für dieses Programm und die anschließende Pflege sind nach derzeitigen Schätzungen mindestens 500 Millionen Euro nötig.
„Hätten wir den Wald nicht, dann hätten wir 14 Prozent mehr CO2-Emissionen“, sagte Klöckner.
Im Sinne des Gemeinwohls müsse der Wald deshalb noch stärker an den Klimawandel angepasst werden.

 

NATIONALER WALDGIPFEL SOLL KLÄRUNG BRINGEN

Bereits am Vormittag hatte sich die Ministerin mit Vertretern der Waldbesitzer, der Forstwirtschaft, des Naturschutzes, der Waldjugend, der Holzverarbeitung, des Städte- und Gemeindebundes sowie der Jagdverbände Das Treffen im BMEL sollte die Praktiker an einen Tisch bringen und einen gegenseitigen Austausch über die Waldschäden und den Einsatz der Hilfsmaßnahmen ermöglichen. Die Anregungen der Verbände sollen dann in den Nationalen Waldgipfel einfließen.
Mit Blick auf den wichtigen Beitrag des Waldes zum Klimaschutz warnt die Ministerin: „Die Bäume, die fehlen, können nicht zur Senkung des CO2-Ausstoßes beitragen.“ Wer aufforste, habe kommende Generationen im Blick. Die Hilfen seien deshalb eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.

Grüner Gockel – Fast Fashion – Die schnelle Mode

 

FAST FASHION – DIE SCHNELLE MODE SO HIESS DER FILM, DEN DAS UMWELTTEAM

AM 11. JANUAR 2020 IN DER AULA DER MITTELSCHULE IN GRÄFENSTEINBERG ZEIGTE.

Auch bei den Produzenten der billigen Baumwolle sieht es nicht anders auch. Hier werden ebenfalls die Preise gedrückt, um in den reichen Industrieländern möglichst viel billige Mode anbieten zu können. Ein weiterer negativer Aspekt dabei ist der enorme Raubbau an unserer Umwelt. Nicht nur bei der Produktion von Baumwolle und billigem Leder wird die Natur verschmutz. Auch die Entsorgung von nicht mehr genutzten Kleidungsstücken wird mehr und mehr zum Problem. Gewinner gibt es in dieser sauberen Modeindustrie nur wenige, vor allem die großen Marken, die man in jeder Fußgängerzone findet, mischen hier kräftig mit und verdienen sich eine goldene Nase. Die schmutzigen Geschäfte hinter der glitzernden Mode baden – wie meist – die Ärmsten in den Entwicklungsländern aus.

Die Re-Zertifizierung für den „Grünen Gockel“ ist geschafft. Vielen Dank für den Einsatz !

Wie in jedem Jahr, so hat sich der „Grüne Gockel“ auch heuer wieder um ein interessantes Thema für den Filmabend bemüht. Der Film „Fast Fashion – Die schnelle Mode“ widmete sich dem Thema Mode und wie die Gesellschaft damit umgeht. Unsere Kleidung unterliegt witterungsbedingt immer einem Wandel von Sommer- zu Winterkleidung.

Dazu kommen noch die jährlichen Änderungen der Modetrends, z.B. bei den Farben, den Schnitten oder den verwendeten Materialien. So waren wir das bisher gewohnt. Doch jetzt will die Modeindustrie einen neuen Trend einführen. In immer kürzeren Abständen werden neue Modekollektionen auf den Markt geworfen, zu Preisen, die es Jedem erlauben sich damit einzukleiden. T-Shirts für zwei Euro, Hosen für weniger als 10 Euro machen es möglich, sich für jede Gelegenheit neu einzukleiden. Sie brauchen nur einen Blick in die aktuellen Werbeblättchen werfen, die allwöchentlich in Ihrem Briefkasten landen. Auch bei uns hat dieser Trend schon voll durchgeschlagen. Vor allem die Jugend und die jungen Erwachsenen machen davon oft regen Gebrauch.

Doch dieser neue Trend hat gravierende Schattenseiten. Kaum jemand bedenkt, dass bei solch niedrigen Preisen die Textilarbeiter in Ländern wie Bangladesch oder Vietnam nur mit Hungerlöhnen abgespeist werden, die selbst unter den dortigen Mindestlöhnen liegen.

Am Ende der Veranstaltung konnte sich jeder Besucher noch ein Apfel- oder Mirabellenbäumchen mitnehmen, welches das Umweltteam im Vorjahr selbst veredelt hat.

Durch diese Aktion sind in den letzten Jahren schon rund 150 junge Bäume in unserer Flur neu gepflanzt worden. Nicht nur die Insekten freuen sich über die blühenden Obstbäume.