Ökologie – Bewahrung der Schöpfung
2024.11.11Umweltmagazin 98 - Evangelische Kirche geht neue Wege im Klimaschutz
Nicht immer lässt sich der CO2-Ausstoß in die Atmosphäre vermindern oder gar vermeiden. Dafür bietet die Evang. Kirche nun eine Möglichkeit der Kompensation. Mittels einer Spende werden weltweit Projekte unterstützt, die den für das Klima so schädlichen CO2-Ausstoß ausgleichen.
Mehr dazu unter https://klima-kollekte.de Hier können Sie mit einem Rechner ihren persönlichen CO2-Ausstoß bestimmen.
Umelt und Klimaarbeit in der Evang. -Luth. Kirche in Bayern
Beispiel: Verein Schöpfung bewahren konkret e.V ist auf vielfältige Weise aktiv.
Kirchliche Umweltbeauftragte gründeten am 6.10.1995 den kirchlichen Verein »Schöpfung bewahren konkret« e.V. ; den Vorsitz hat Pfarrer Jürgen Harder. Der Verein fördert überwiegend regional übergreifende Projekte kirchlicher Umweltarbeit, die eine Breitenwirkung in die außerkirchliche Öffentlichkeit hinein entfalten.
Mehr Infos unter https://umwelt-evangelisch.de/verein-schoepfung-bewahren-konkret
Umweltmagazin der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern
Der Beauftragte für Umwelt- und Klimaverantwortung
Umweltmagazine hier öffnen: https://umwelt-evangelisch.de/unsere-angebote/im-neuesten-umweltmagazin-lesen
Die vorausgehenden Umweltmagazine finden sie ebenfalls hier.
Umkehr zum Leben – nachhaltige Entwicklung
Im Juli 2009 wurde in Berlin die Denkschrift des Rates der EKD
„Umkehr zum Leben. Nachhaltige Entwicklung im Zeichen des Klimawandels“ vorgestellt.
Die Denkschrift ist im Internet nachlesbar unter: https://www.ekd.de/ekd_de/ds_doc/klimawandel.pdf
Dem CO2-Ausstoß auf der Spur
Wie fällt eigentlich der eigene CO2-Fußabdruck aus? Je nach Lebensstil kann das sehr unterschiedlich sein.
Besonders viele Treibhausgase entstehen in den Bereichen Mobilität, Wohnen und Ernährung – hier liegen also die wichtigsten Stellschrauben für Veränderungen auf dem Weg zu einem möglichst klimaneutralen Leben.
Das Umweltbundesamt schreibt:
„Klimaschutz ist wichtig. Und das Ziel lässt sich für Deutschland sehr genau benennen: Von über 11 Tonnen CO2e auf unter 1 Tonne CO2e pro Person und Jahr. Das ist die Position des Umweltbundesamtes im Einklang mit der internationalen Staatengemeinschaft. Hierzu müssen wir noch viel tun. Insbesondere brauchen wir wirksame staatliche Rahmenbedingungen.
Aber schon heute können wir als Einzelne vorausgehen.
Wir können nicht nur kiloweise, sondern sogar tonnenweise CO2 vermeiden – bei uns und bei anderen.
Der UBA-CO2-Rechner hilft Ihnen dabei, den Überblick zu behalten: Wo stehen Sie heute? Was sind Ihre zentralen Stellschrauben? Welchen Beitrag können Sie zukünftig für den Klimaschutz leisten?
Bitte beachten Sie: Gemeinschaftliche Verbräuche wie Heizung und Strom werden vom CO2-Rechner automatisch durch die Zahl der Haushaltsmitglieder geteilt. Lediglich beim Auto müssen Sie diese Zuteilung selbst vornehmen, da nur Sie diese Aufteilung abschätzen können.“
Zum Rechner hier klicken: https://uba.co2-rechner.de/de_DE/
Botschaft der Landessynode, Gunzenhausen 1989
Botschaft der Landessynode der Evang. – Luth. Kirche in Bayern zur Bewahrung der Schöpfung, Gunzenhausen 1989 (gekürzt)
„Mit allen Christen bekennen wir Gott als den Schöpfer des Himmels und der Erde. Und doch zerstören wir seine Schöpfung. Wir wissen sehr vieles und tun sehr wenig. Das Gefühl der Ohnmacht wächst. Wir suchen nach Wegen aus der Gefahr. Die Zeit drängt. Der Glaube ist herausgefordert – und unser Tun.
Zum Christsein gehört die Verantwortung für die Schöpfung. Wir kennen Gottes Auftrag: „Macht euch die Erde untertan“
(1. Mose 1,28).
Das kann nicht heißen: Macht mit der Schöpfung, was Ihr wollt. Gott hat uns die Erde anvertraut, damit wir sie für künftige Generationen von Menschen, Tieren und Pflanzen „bebauen und bewahren“ (1. Mose 2.15). Aber wir haben Gottes Geschöpfe wie Sachen benutzt und so ihren Schöpfer beleidigt. Deshalb haben wir Grund, Buße zu tun […].
Viele suchen einen neuen Lebensstil in Verantwortung für die Schöpfung Gottes. Die Landessynode ist denen dankbar, die richtungsweisend vorangegangen sind: Initiativen, Gemeinden und einzelne lenken den Blick über die Grenzen der eigenen Interessen hinaus. Ihre Aktivitäten reichen von der Müllvermeidung im Haushalt bis zur bäuerlichen Pflege der Natur, vom Umsteigen auf das Fahrrad oder die Bahn bis zu Protesten gegen bedrohliche Technologien […]. Wir sehen darin Zeichen der Hoffnung.
Wir rufen uns selbst und alle Christen auf, Unbequemes zu wagen und Einschränkungen nicht zu scheuen. Bewahrung der Schöpfung ist zum Nulltarif nicht zu haben. Sie muss uns einen hohen Preis wert sein. Das gilt nicht nur für den privaten Bereich. Das gilt ebenso für die Kirche mit ihren Gemeindehäusern und landwirtschaftlichen Nutzflächen.“
Du gabst uns Forschergeist und Macht, den Lebensraum zu pflegen.
Wir gaben wenig darauf acht und wirkten nicht zum Segen.
Wir werden wach und merken nun:
Wir dürfen, Gott, nicht alles tun, was wir zu tun vermögen.
Detlev Block
Großer Gott,
gib uns ein verständnisvolles Herz,
damit wir von deiner Schöpfung
nicht mehr wegnehmen,
als wir geben können;
damit wir sie nicht willkürlich zerstören
nur um unserer Habgier willen;
damit wir uns nicht weigern,
ihre Schönheit mit unseren Händen
zu erneuern;
damit wir niemals von der Erde nehmen,
was wir nicht wirklich brauchen.
Gebet aus Nordamerika
Liebe Gottes junge Schöpfung, liebe sie als Ganzes, jedes kleine Sandkorn.
Liebe jedes Baltt, jeden Strahl Gottes.
Liebe Tiere, liebe jede Pflanze und jedes Ding.
Wenn du alles liebst,
wird das Geheimnis Gottes dir in den Dingen eröffnet werden.
Und du wirst das ganze Universum mit einer allumfassenden Liebe lieben.
Fjodor Dostojewski
Die Erde ist das, was uns alle verbindet. Wir sind aus ihr geschaffen und leben von ihr;
und wir können ihr nicht schaden, ohne denen zu schaden, mit denen wir sie teilen.
Es besteht eine unheimliche Ähnlichkeit zwischen unserem Verhalten untereinander
und unserem Verhalten gegenüber dem Boden.
Gelegentlich erkennen wir die Zusammenhänge nicht, doch die Bereitschaft, eine dieser beiden Seiten auszubeuten,
wird zur Bereitschaft, die andere auszubeuten.
Es ist unmöglich, sich um einander mehr oder anders zu kümmern als und die Erde.
Wendell Berry
Infos zur Energiewende vor Ort und im Haus
1990 gründete sich das „Klima-Bündnis europäischer Städte“ mit 1600 Mitgliedern; die fast 500 deutschen Städte repräsentieren die Hälfte der Bevölkerung:
www.klimabündnis.org
4000 Kommunen in Europa wollen die Energieziele der EU übertreffen:
www.eumayors.eu
Zahlreiche Dörfer, Städte und Regionen wollen ihren Energiebedarf zu 100% durch erneuerbare Energien decken:
www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen/masterplan
Eigenheim fit für die Zukunft machen:
www.die-stromsparinitiative.de
Hilfen und Informationen von Fachleuten:
www.stromspar-check.de
www.verbraucherzentrale-energieberatung.de
Empfehlungen für besonders effiziente Haushaltsgeräte finden Sie unter:
www.ecotopten.de
Ökologisch und schadstofffrei bauen und renovieren:
Schastoffmessungen usw.: www.agoef.de
www.umweltbundesamt.de
www.baubiologie.net
www.verband-baubiologie.de
www.oekoplus.de
Chemie in Kleidung und Schuhe:
TÜV SÜD prüft Textilien und Schuhe auf Schadstoffe: https://www.tuvsud.com/de-de
Kirchliche Flächen sollen zu Lebensräumen für Insekten werden
Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten sollen auf den Flächen rund um kirchliche und diakonische Gebäude neue Lebensräume finden.
Das ist das Ziel der „Blühpakt-Allianz zum Artenschutz“ des Bayerischen Staatsministeriums für Umwelt und Verbraucherschutz, dem die bayerische Landeskirche beitritt. Das haben Landeskirchenrat und Landessynodalausschuss jetzt beschlossen.
Die „Blühpakt-Allianz“ schließt an das Volksbegehren „Rettet die Bienen“ im Jahr 2019 an. Der Runde Tisch unter Leitung von Alois Glück hatte damals den Kirchen empfohlen, ihre Vorbildfunktion wahrzunehmen und ökologische Konzepte für kirchliche Flächen aufzustellen. Durch die „Blühpakt-Allianz“ will das Umweltministerium die Kirchen dabei unterstützen. Im Rahmen der Allianz erhalten interessierte Kirchengemeinden und diakonische Träger eine sehr kostengünstige fachkundige Beratung zur schöpfungsfreundlichen Umgestaltung ihrer Freiflächen.
Im Gegenzug verpflichten sich die Kirchengemeinden, auf ihren Flächen v.a. einheimische Gräser und Pflanzen anzubauen, von deren Blüten sich die Insekten ernähren können. Abgeblühte Stengel sollen nicht abgemäht, sondern über den Winter stehen bleiben, damit die Eier und Puppen der Insekten weiterleben können. Auf chemische Pflanzenschutzmittel soll möglichst verzichtet werden, ebenso soll nachts die Beleuchtung zugunsten der Insekten reduziert werden. Mit diesen Maßnahmen, so das Ziel des Blühpakts, soll über die Maßnahmen zum Schutz der Insekten bekanntgemacht und beworben werden.
Kirchliche und diakonische Einrichtungen, die am Blühpakt teilnehmen wollen, können ihr Interesse bekunden bei Kirchenrat Wolfgang Schürger (wolfgang.schuerger@elkb.de).
München, 1. Februar 2021
Johannes Minkus, Pressesprecher